naturschutzgebiet


Letzter Lebensraum der Riednelke - Benninger Ried

Einziger Lebensraum der Riednelke

Der 22 Hektar große Kalkquellsumpf ist das größte zusammenhängende Quellgebiet in Bayern. Umgeben von blütenreichen Nasswiesen ist das Moor Heimat für seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Und es gibt eine Blume, die es auf der ganzen Welt nur noch an diesem Fleckchen Erde gibt: die rosa blühende Purpurgrasnelke, auch Riednelke genannt.

Reservat für bedrohte Arten

Reservat für bedrohte Arten

Prägend für das Benninger Ried ist das Orchideen-Kopfbinsenmoor mit dichten Vorkommen des Schwarzen Kopfrieds. Darin liegen die besonders schutzwürdigen Kalksümpfe und Kalktuffquellen.
Neben der Riednelke finden sich in dem FFH-Habitat über 90 gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Darunter die Helm-Azurjungfer, eine Kleinlibelle oder die Mühlkoppe, ein Kleinfisch. Einige Arten wurden hier erstmals in Bayern nachgewiesen oder wieder entdeckt. Gefährliche Schönheiten wie der Rundblättrige Sonnentau und andere fleischfressenden Pflanzenarten haben im Ried genauso ihr Zuhause wie Ringelnattern, Hermeline und Eisvögel. Die ganze Tier- und Pflanzenvielfalt des Naturschutzgebietes wird dem Besucher im Riedmuseum vor Augen geführt.

Raritäten aus der Eiszeit

Raritäten aus der Eiszeit

Mit dem Ende der letzten Eiszeit haben sich viele Arten mit den Gletschern in die Alpen bzw. nach Skandinavien zurückgezogen. Nur in so genannten „Kälteinseln“ wie dem Benninger Ried überlebten diese „Glazilrelikte“, wie beispielsweise das Alpen-Fettkraut.

Rettung des Rieds - Benninger Ried
Wurzelstockrodung - Benninger Ried

Rettung des Rieds

Seit den 1960er Jahren erreichte immer weniger Wasser das Benninger Ried, der Grundwasserpegel sank. Gehölze breiteten sich aus und verdrängten die Moorpflanzen, das Ried drohte auszutrocknen. Mit Hilfe der Europäischen Union wurden Bäume gerodet, die Moorflächen entbuscht, um den Wasserentzug zu verringern. Zusätzlich wurden die Quellbäche mit Kieswehren versehen, um den Wasserspiegel anzuheben. Die Landwirtschaft wurde extensiviert und Gebiete rund um das Moor erworben oder langfristig gepachtet. Die Wirkung der Maßnahmen und der Zustand des Rieds werden durch Langzeitbeobachtungen überprüft. Zusätzlich wurde mit Mitteln des Freistaats Bayern und über das Konjunkturpaket II das Grundwassersystem des Benninger Rieds grundlegend saniert. Die ursprüngliche Durchflussdynamik des Grundwassers konnte wiederhergestellt werden, da das Quellwasser aus dem Süden jetzt wieder ungehindert dem Benninger Ried zufließt. Mit dem Naturschutz-Großprojekt ist das Überleben des Rieds und seiner bedrohten Tier- und Pflanzenwelt dauerhaft gesichert.


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